Bericht aus Kamerun 2024
Ausflug in den Busch
Unsere Wochenenden durften wir oft mit dem Bischof verbringen.
Nicht nur waren wir jeden Sonntag bei ihm zum Essen eingeladen, auch hatten wir das Glück, dass wir ihn samstags bei seiner Arbeit im Busch begleiteten durften.
Diese Samstage waren immer kleine Abenteuer.
Wir sind bereits sehr früh am Morgen aufgebrochen.
Pünktlich wurden wir von unserem Chauffeur abgeholt und haben uns mit Geländewägen und Pickups auf den Weg gemacht.
Denn für ein normales Auto sind diese Wege unbefahrbar.
Die Straßen, man kann sie kaum als Straßen bezeichnen, waren matschige Feldwege mit wackeligen Brücken, umgeben von Palmen, Bäumen, den unterschiedlichsten Pflanzen und kleinen Flüssen.
Oftmals fuhren wir mehrere Stunden, bis wir unser Ziel erreicht hatten.
Nicht selten kam der Bischof auf dem Hinweg noch einer Essenseinladung nach. Wir wurden immer sehr herzlich empfangen und erhielten dazu noch ein leckeres, mit sichtlich viel Mühe zubereitetes, Frühstück
Nur isst man hier, anders als in Deutschland, zum Frühstück schon warm. Daher gab es Reis, Hähnchen, Plantain und Fisch bereits alles um 9 Uhr morgens.
Nach einer kleinen Stärkung ging es dann weiter.
Immer tiefer in den Busch. Vorbei an vereinzelten Häusern und kleinen Dörfern.
Das Dorfleben im Busch war für uns eine andere Welt. Die kleinen Häuser waren zum größten Teil nur windschiefe Lehmhütten. Es gibt dort kein fließendes Wasser und oftmals auch keinen Strom.
Dieses Leben bildete nochmal einen großen Kontrast unserem Stadtleben in Ebolowa und somit einen noch größeren Kontrast zu unserem Leben in Deutschland.
Am Ziel angekommen wird der Bischof mit großem Jubel empfangen.
Die Dorfbewohner tragen ihre schönsten Kleider und erwarten ihn am Dorfeingang mit Blumen und Musik.
Nach dem festlichen Empfang hält Bischof Philippe Alain Mbarga immer einen Gottesdienst.
Auch für diesen ist alles wunderschön hergerichtet.
Wir sitzen in idyllischer Landschaft unter selbst gebastelten Dächern aus Palmblättern.
Während des Gottesdienstes herrscht immer eine fröhliche, ausgelassene Stimmung. Es wird gesungen und getanzt.
Einmal hatten wir sogar die Möglichkeit, bei einer Hochzeit und Kommunion dabei zu sein.
Nach der Kirche folgten wir immer einer erneuten Essenseinladung im Dorf. Auch dort wurde ordentlich aufgetischt.
Nach dem Essen haben wir uns verabschiedet und uns mit einem voll beladenen Pickup voller Plantains, Ananas, Ziegen und Hühner auf den Heimweg gemacht.
Alles Geschenke der großzügigen Dorfbewohner.
Nach einem solchen langen und anstrengenden, aber gleichermaßen schönen Tag, kamen wir meist spät abends nach Hause und sind vor Müdigkeit direkt ins Bett gefallen.